Unsauberkeit bei Katzen

 

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Unsauberkeit bei Katzen

Ein wohl sehr wichtiges Thema und ein Problem das jeden Katzenhalter treffen kann.
Eine junge Katze wird unsauber, eine immer saubere Katze wird unsauber und Co.
Wo liegen die Ursachen & was Sie tun können.

Tiere verständigen sich nicht nur durch Laute, sondern auch durch Gesten und Handlungen, bzw. vor allem durch Gerüche.
Für uns ist diese Sprache oft unverständlich und ebenso oft reagieren wir für uns Menschen darauf „normal“, in Tieresaugen jedoch wiederum total unverständlich.
Die meisten Eigenschaften von Katzen befinden wir Menschen als angenehm, wie z.B. die Kätzische starke Sauberkeit, welche bei Katzen schon im Kindesalter stark ausgeprägt ist.
Aber selbst Wildkatzen, welche nie in der Wohnung gelebt haben, lernen meist schnell, nicht ihre Umgebung zu verunreinigen, sondern das Katzenklo zu nutzen.
Immer öfter gibt es jedoch ratlose Katzenbesitzer, die beklagen, dass die ehemals kleine Katze oder ein älteres Tier, das jahrelang stubenrein war, nun in die Wohnung macht.
IMMER haben dieses Verhalten einen Grund und genau hier müssen wir als Menschen ansetzen und auf Ursachensuche gehen, denn Katzianisch zu verstehen ist, als würde man in ein fremdes Land fahren und ohne Vorkenntnisse versuchen z.B. Spanisch zu sprechen.
Es gilt zu lernen und zu verstehen.

 

Der wichtigste Schritt: Jedoch ist der erste Schritt der Gang zum Tierarzt.
Es muss zuerst geklärt werden, weshalb die Katze unsauber ist.
Hinterlässt sie z.B. Durchfallspuren in der Wohnung oder pinkelt, wo sie gerade steht und liegt, ist es meist ein körperliches Leiden.
Lassen Sie Ihren Tierarzt das Tier genau durchchecken und schildern Sie die Problematik.
Lassen Sie z.B. bei Durchfall auch eine Kotuntersuchung machen.
Auf jeden Fall ist es wichtig, eine körperliche Störung 100% ausschließen zu können.

Bei Jungkatzen: Es handelt sich um eine Katze, die Sie als Baby zu sich genommen haben und welche nun im halbwüchsigen oder ausgewachsenen Alter anfängt unsauber zu werden ?
Um einen Kater, der sogar gegen Schränke oder Möbel pinkelt oder um eine Kätzin, die markiert.
Ein körperliches Problem ist ausgeschlossen? Dann liegt das Problem in sehr vielen Fällen darin, dass das Tier geschlechtsreif wird und mit dem sogenannten „Markieren“ beginnt.
Kater zeigen damit deutlich, wo sie ihr Revier haben und Kätzinnen, dass sie bald geschlechtsreif werden.
Hier hilft zu 90% eine Kastration, welche, je nach Tieralter, zuvor mit dem Tierarzt besprochen werden sollte.
Denn oft sind es Sexualhormone, die eine Katze veranlassen, unsauber zu werden.

Die Katzentoilette: Manchmal kommt es auch nach Jahren vor, dass der Katze die eigene Toilette nicht mehr behagt.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass das Katzenklo an einem für das Tier ruhigem Ort steht, in dem es nicht gestört wird.
Denn das behagt der Katze nicht – es würde unsereins ja auch nicht gefallen, öffentlich unser Geschäft zu verrichten.
Normalerweise scharrt eine Katze nach gemachtem Geschäft das Ergebnis zu, um Spuren und Gerüche zu verdecken.
Ist das Katzenklo nicht sauber genug, um dies zu erledigen oder hat die Einstreu für die Katzen einen unangenehmen Eigengeruch, kann dies der Auslöser dafür sein, dass das Tier die Toilette nicht mehr benutzt.
Versuchen Sie es mit einer anderen Einstreu und reinigen Sie das Katzenklo „mindestens“ täglich.
Versuchen Sie auch das Katzen-WC an einen anderen, ruhigen Ort zu stellen oder wechseln Sie es komplett aus.
Manchmal kann es auch sein, dass eine Katze im geschlossenen Klo erschrocken ist und sie Angst hat, in diese Kiste hineinzugehen.
Lassen Sie den Deckel des Katzenklos ab oder wechseln Sie, wenn das Klo oder das Einstiegsloch evtl. zu klein ist, dieses ganz aus.
Es kann auch sein, dass sie aus dem offenen Klo eine schlechte Erfahrung gemacht hat.
Ein lautes Geräusch, durch das sie erschrocken ist oder auch nur ein kleiner Zusammenhang, und sie sucht sich einen anderen, für sie sicheren Ort.
Stellen Sie das Klo an dieser Stelle frisch gereinigt auf.
Zudem sollte es bei mehreren Tieren auch mehrere Katzentoiletten geben.
Diese an mehreren Orten.
Oft macht sich Katze A einen Spaß daraus, die Katze B im Katzenklo zu ärgern, vor allem im Zusammenleben von Jung- und Alttier.
Das Jungtier fordert im falschen Moment so zum Spielen auf und die Altkatze fühlt sich gestört und sucht sich aus diesem Grund eine andere, ruhige Stelle als WC.
Oder Katze A hat gerade ihr duftendes Häufchen hinterlassen und nicht verscharrt, Katze B behagt dies gar nicht und sieht die Stelle als unsauber an.
Gibt es mehrere Klos an verschiedenen Stellen, kann sich die Katze, die für sie ruhigste, sauberste und für sie beste aussuchen.
Nie sollten Katzenklo und Futterstelle nah beieinander liegen.

Katzinisch – Die Sprache: Ist das Katzenklo und Störungen im Umfeld dessen ausgeschlossen und pinkelt die Katze trotzdem, dann will sie mit genau diesem Verhalten klarmachen, dass ihr etwas nicht behagt.
Katzen benutzen weniger Stimme und Körpersprache zur Verständigung, als ihren Geruch.
Für Katzen sofort klar am Geruch erkennbar, für uns Menschen oft unsichtbar. Katzen hinterlassen für uns unsichtbare Botschaften mit ihren Pfoten.
Über sie Ballen geben sie Duftstoffe ab, mit denen sie andere Katzen wissen lässt, dass sie hier lebt.
Kratzt sie mit den Pfoten an Bäumen oder für uns unangenehm an Möbeln etc., macht sie das nicht allein zur Krallenpflege, sondern zeigt mit dem abgegebenen Geruch ganz klar für andere Katzen verständlich: „Das ist mein Eigentum“!
Aber selbst auf den Menschen oder andere Dinge macht die Katze ihren Anspruch geltend.
Hier jedoch oft durch das für uns angenehme „Köpfchenreiben“. Denn neben den Mundwinkeln sitzen Drüsen, die für uns einen unbemerkten Geruch in Form eines Sekretes abgeben.
Folgt man z.B mal einer Katze bei der gewöhnlichen Tour durch die Wohnung, kann man so schnell eine immer wiederkehrende Markierung in Form des Köpfchenreibens etc. feststellen.
Sind mehrere Katzen im Haus, kann man ebenso deutlich feststellen, wie andere Katzen sich diese Informationen mit leicht geöffnetem Mäulchen erriechen (Flehmen).
Eine andere und für uns die unangenehmste Art Stellen und Dinge zu markieren, ist das Absetzen von Urin.
Wer schon einmal einen unkastrierten Kater beim Markieren erlebt hat, weiß wie penetrant dieser auch für uns Menschen erriechbare Geruch ist.
Kater stellen sich mit erhobenen, zitterndem Schwanz hin und geben spritzweise ihre Geruchsinformation ab.
Dies dient vor allem bei freilebenden Katern dazu, anderen Katern deutlich zu machen, wo dessen Revier liegt.
Doch auch bei einer rolligen Kätzin kann dieses Spritzverhalten auftreten, vor allem, wenn ihre Rufe nach einem Partner nicht erhört werden (Wohnungshaltung).
Oder sie hinterlassen ihre Geruchsbotschaften auf dem Boden, auf dem sie ihr Geschäft verrichten, welches für die Kätzin allein eine Botschaft ist, welche wir als Menschen oft nicht deuten können.
Lassen Sie Ihre Tiere kastrieren, um diesem Verhalten vorzubeugen, denn oft sind es Sexualhormone, die die Katze/den Kater auf diese Art veranlassen, unsauber zu werden.

Besitzanspruchs-Pinkeln: Jede Katze benötigt ihr eigenes Revier, ihre für sich beanspruchten Gegenstände, Menschen und Plätze.
Katzen sind bereit für diese Dinge zu kämpfen.
Sind mehrere Katzen im Haus, gibt es meist gemeinsame Wege, aber auch immer eigens beanspruchte Plätze und Dinge.
So ist es sehr oft der Fall, dass z.B. Katze A sehr oft auf der Fensterbank und Katze B viel auf dem Kratzbaum liegt.
Je mehr Tiere in einem Haushalt leben, umso schwerer wird es für die Tiere, die „eigenen“ Plätze, Gegenstände etc. für sich allein beanspruchen zu können.
So kann es durchaus sein, dass durch die Anschaffung einer neuen bzw. zusätzlichen Katze, diese Reviere oder Plätze eingeschränkt werden, was der Katze nicht gefällt.
Haben Sie vielleicht auch durch Umsetzen, Entfernen von Möbeln etwas verändert und somit einer Katze ihren Besitz genommen, kann auch dies ein Auslöser sein.
Wird ein Raum oder ein Teil der Fläche für das Tier unzugänglich, wie z.B. eine plötzlich verschlossene Türe?
Gibt es andere Tiere, die das Revier streitig machen (z.B. ein Hund etc.)?
Gibt es neue Menschen in der gewohnten Umgebung der Katze (ein Baby, ein neuer Partner etc.)?
Aber selbst die neue Nachbarskatze, der Nachbarshund kann als Bedrohung angesehen werden, wenn die Katze das Tier sehen oder erriechen kann.
Sollte dergleichen in Betracht kommen, müssen Sie dafür sorgen, dass die Katze zusätzliche Plätze, sogenannte Ausweichplätze, bekommt.
Es spielt keine Rolle, in welcher Form Sie der Katze diese neuen Stellen anbieten.
Ob Sie nun für 500 Euro einen Superkratzbaum kaufen oder ein Körbchen an einem Ort aufstellen etc. Schaffen Sie mehrere neue Möglichkeiten für das Tier in Form von Spiel- Ruhe- Schlaf- und Aufenthaltsplätzen.
Sehr wichtig ist, dass die Katze Ruheplätze hat.
Vor allem bei Katzen, die zuvor teilweise Jahre friedlich miteinander gelebt haben, können durch solche Störungen in der Umgebung, Problematiken wie Unsauberkeit oder Aggressionen gegen andere Katzen auftreten.

Teppiche, Läufer, Felle & Co.: Aber auch neue Dinge, wie Teppiche, Läufer, Felle und dergleichen, die die Katze als potentielle Konkurrenz sieht, können so ein Feindbild geben und die Katze versucht mit „ihren Duftnoten“, dieses zu vertreiben.
Entfernen Sie diese „potentiellen Konkurrenten“ – Dinge.

Pinkeln auf Ihre Gegenstände: Eine der unangenehmsten Arten ihren Besitzanspruch zu zeigen, ist das Pinkeln auf Betten, das Sofa oder sogar Ihre Kleidungsstücke.
Damit will die Katze verdeutlichen, dass auch Sie zu ihrem Besitz gehören. Sie will klarstellen, dass sie nicht bereit ist, Sie mir einer anderen Katze zu teilen!

Tür, Fenster & Co.: Markiert Ihre Katze Fenster, Türen und alle Stellen, die von der Wohnung nach außen gehen, wollen sie damit ihr Revier abgrenzen und so mögliche Eindringlinge warnen und vertreiben.
Wie z.B. die Nachbarskatze von Ihrem Fensterbrett.

Geruchsentfernung für die Katze: Findet sich kein Störfaktor- oder Auslöser, der Ihre Katze zum Pinkeln animieren könnte oder können Sie diesen Störfaktor nicht beseitigen, ist die Katzen-Unsauberkeit bereits Gewohnheit?
Dann müssen Sie sie langsam wieder an die Sauberkeit heranbringen.
Die Grundvoraussetzung ist es, zuerst ALLE Urinstellen bzw. deren Gerüche vollständig zu entfernen.
Einen mit einfachem Reiniger weggewischtem Fleck wird die Katze immer noch riechen.
Beseitigen Sie solche Stellen und Plätze mit Kernseife & Wasser oder besser noch, mit Essigwasser!
Verwenden Sie keinesfalls ammoniakhaltige/salmiakhaltige Mittel, diese riechen für die Katze urinähnlich und Sie würden damit ein „Darrüberpinkeln“ nur provozieren.
Natürlich gibt es im Zoofachhandel auch spezielle Mittel gegen Urinflecken und deren Gerüche.

Pinkelstelle umgestalten: Sie können auch an der Stelle, an der sie Katze ihre Pinkelstelle hat, ein Katzenklo aufstellen.
Wirkungsvoller ist es jedoch, die Pinkelstelle zum Futterplatz umzufunktionieren.
Eine Katze wird im Regelfall ihren Futterplatz nicht verunreinigen.

Mittel: Gibt es mehrere Pinkelstellen oder können Sie die Stellen nicht z.B. zum Futterplatz umfunktionieren, weil es sich um die Couch oder das Bett handelt, besorgen Sie sich in der Apotheke Chlorophyll und tränken Sie damit ein Tuch.
(Achtung! Chlorophyll färbt – bitte nicht damit etwas übergießen) .
Legen Sie dieses Tuch/die Tücher (getrocknet) auf die bekannten Pinkelstellen.
Es riecht für die Katze stark unangenehm, sodass Katzen diese Stellen meiden.
Negativverfahren an der Pinkelstelle:
Lassen Sie Ihre Katze mit der Pinkelstelle etwas Negatives verbinden.
Wichtig ist dabei jedoch, dass sie diese Erfahrung keinesfalls auf Sie bezieht.
Auf den Kopf gestellte Mäusefallen, die bei Berührung zuschnappen und die Katze erschrecken oder beim Ertappen auf frischer Tat das Besprühen aus weiter Entfernung mit einer Blumenspritze Ihrerseits, ohne sich der Katze durch Schimpfen etc. mitzuteilen, sind eine gute Waffe, die das Tier nicht auf Sie beziehen wird.
Solche und ähnliche Mittel bewirken, dass der Katze die Pinkelstellen unheimlich werden, ohne, dass die Beziehung zwischen der Katze und ihrem Menschen leidet.

N I E M A L S : Bestrafen Sie NIEMALS Ihre Katze durch Schütteln, Schlagen oder durch das Stoßen ins Geschehen mit der Nase, auch, wenn Sie sie gerade auf frischer Tat ertappt haben!
Sie würden damit genau das Gegenteil erreichen.
Ihre Katze versucht Ihnen durch das Markieren etwas mitzuteilen und macht dies nicht um Sie etwas zu ärgern.
Ein Bestrafen würde sie scheu machen oder verwirren und das Pinkeln nur verstärken.
Auch wenn es Ihnen noch so schwer fällt, ignorieren Sie das Ganze, auch wenn Sie im schlimmsten Fall gerade ansehen müssen, wie Ihre Couch verunreinigt wird.

Psychisch: Für Ihre Katze ist es wichtig, absolute Gewissheit zu haben, dass Sie sie lieben bzw. für sie da sind.
Auch wenn Sie das Tier gedanklich verfluchen könnten, zeigen Sie der Katze, dass Sie sie gerne haben.
Verwöhnen Sie sie, streicheln und schmusen Sie mit ihr.
Ihre Katze versteht nicht, dass Pipimachen für den Menschen ein Ärgernis ist.
Sie wird, wie vielleicht oftmals gedacht, dieses Lob nicht als Freifahrtschein sehen, sondern als Bestätigung, dass Sie für sie da sind.
Fast alle Katzen haben nach diesen ganzen Vorgehensweisen ihre Sauberkeit zurückerlangt.

Wenn alles nicht hilft: Sollte alles nicht wirken, suchen Sie erneut einen Tierarzt auf. Wenn Sie der Meinung sind, dass dieser sich Ihres Problems nicht ausreichend annimmt, suchen Sie einen anderen Tierarzt auf.
Mit der Gabe von Hormonen kann der Markiertrieb eingedämmt werden, jedoch sollte eine solche Behandlung nur kurzzeitig getätigt werden.
Sollte auch diese, letzte Möglichkeit fehlschlagen, lassen Sie Ihre Katze bitte NICHT einschläfern.
Entschließen Sie sich zur Abgabe als Einzeltier, an einen Platz, an der der Katze viel Zeit gewidmet wird und an der sie ihr Reich für sich allein hat.

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